Spachteln – Spachtelmasse & Spachteltechnik

Spachteln von A bis Z

Spachteln wird immer dann zum Thema, wenn es darum geht, beispielsweise für neue Elektro- oder Wasserinstallationsarbeiten neue Öffnungen in Wand oder Decke einzufügen. Noch häufiger beschäftigt sich man mit den Themen Spachtelmasse und Spachteltechnik wenn es darum geht, Ausbesserungsarbeiten wie beispielsweise Spannungsrisse, alte Bohrlöcher oder andere Unebenheiten in der Wand vor dem Malen oder Tapezieren vorzunehmen. Und auch Rigips spachteln ist ein großes Thema wenn neue Rigipswände aufgestellt werden sollen. Bevor die Wände nämlich verputzt und gestrichen werden können, müssen zunächst alle Fugen verspachtelt werden. Die gute Nachricht gleich zu Beginn: für das Wände spachteln oder Holz spachteln brauchen geübte Hobbyhandwerker, die vielleicht bereits Erfahrungen beim Streichen und Verputzen gesammelt haben, kaum Vorkenntnisse. Wichtig sind vor allem eine gute Vorbereitung, das richtige Werkzeug (Stichwort: Spachtel), die richtige Spachtelmasse und die geeignete Spachteltechnik. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles über die richtige Technik, die geeigneten Produkte für jeden Untergrund und wie Sie im Zweifelsfalls doch einen Profi zum Verspachteln Ihrer Decken und Wände finden können.

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Die richtige Spachtelmasse

Die Auswahl der richtigen Spachtelmasse gehört zu den wichtigsten vorbereitenden Maßnahmen bevor Sie sich daran machen, Wände, Decken, Holz & Co. zu verspachteln. Man unterscheidet hier vor allem zwischen der Anwendung in Innen- und Außenbereichen, sowie dem genauen Anwendungsgrund. In der Regel finden Sie Spachtel für Außen- oder Innenbereiche entweder als cremige Fertigmasse oder als pulverförmige Spachtelmasse, die Sie vor dem Auftragen noch mit Wasser anrühren müssen. Ein weiterer Unterschied besteht in der jeweiligen Basis der Masse und dem daraus resultierenden Anwendungsfeld.

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Fertigspachtel

Fertigspachtel sind vor allem für bereits gestrichene Wände und Decken aber auch für andere Materialien wie Holz, Metall oder mineralische Untergründe geeignet. Der Fertigspachtel verliert auf gestrichenen Untergründen weder im Innen- noch im Außenbereich seine Haftung nicht. Wichtig ist beim Auftragen jedoch, dass Sie in dünnen Schichten arbeiten, da der Fertigspachtel durch den Wasserverlust aushärtet und schneller reißen kann. Daher eignet er sich vor allem für kleinere Arbeiten mit nur geringer Auftragsfläche.

Pulverförmige Spachtelmasse

Möchten Sie größerer Löcher oder Risse in der Wand verschließen empfehlen wir Ihnen zu pulverförmigem Spachtel zu greifen, da diese auch bei großflächigen Auftragsflächen- und stärken ausgesprochen selten zu reißen oder zu platzen drohen.

Spachtelmasse auf Zementbasis: Außenspachtel

Spachtel Masse auf Zementbasis wird vor allem für Außenbereiche eingesetzt. Dieser Außenspachtel verträgt Feuchtigkeit ausgesprochen gut und wird daher nicht allein in Außenbereichen angewandt, sondern beispielsweise auch in Nassbereichen, hier vor allem beim Ausbessern von Böden. Der Außenspachtel ist ausgesprochen unempfindlich gegen Stöße und Kratzer und ist daher die erste Wahl für stark beanspruchte Oberflächen.

Spachtelmasse auf Gipsbasis: Innenspachtel

Spachtel auf Gipsbasis eignet sich vor allem für Innenbereiche. Anders als zementbasierter Spachtel verträgt dieser Innenspachtel keinerlei Feuchtigkeit. Er ist pH-neutral und verträgt sich daher bestens mit sämtlichen Untergründen im Innenbereich und verfärbt beispielsweise beim Tapezieren auch nicht.

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Acrylspachtel: Der Spezialist für Dehnungsfugen

Möchten Sie Dehnungsfugen ausbessern, die vor allem im Trockenbau oder auch im Fachwerk entstanden sind, sollten Sie zu Spachtel auf Acrylbasis greifen. Denn Acrylspachtel ist sozusagen ein Wind-und-Wetter-Gemisch, das etwaigen Temperaturschwankungen aber auch kleineren Bewegungen von Bauteilen ohne große Probleme standhält.

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Bei solchen großen Rissen in der Wand empfiehlt sich pulverförmige Spachtel-Masse anzuwenden.

Silikonspachtel: Wasserabweisender Spezialspachtel

Beim Abdichten von größeren Fugen in Nassräumen wie etwa Küche oder Bad empfiehlt sich der Griff zum Silikonspachtel, da er stark wasserabweisend ist und die Fugen lange beständig bleiben.

Die geeignete Spachteltechnik

Auch wenn die Spachtel Masse beim ersten Blick in den Eimer zunächst etwas grob und einseitig aussehen mag, lassen sich mit dem geeigneten Spachtel und einer raffinierten Spachteltechnik überraschend kreative Dekorationseffekte erzielen, die sich je nach Wischtechnik, Größe des Werkzeugs und der Masse sehr von einander unterscheiden können. Die ersten Spachteltechniken wurden durch kleinen und sehr gleichmäßigen Schlägen mit verhältnismäßig kleinen Spachteln an die Wand gebracht.

Glättspachteltechnik

Die so genannte Glättspachteltechnik findet Ihre Vorbilder im alten Rom. Und auch in den Palästen der jüngeren italienischen Zeit findet man an zahlreichen Wänden Glättspachteltechniken wieder. Kurzum: Bei dieser Spachteltechnik handelt es sich um eine Ziertechnik, die sich vorwiegend für sehr repräsentative Bereiche des Wohnzimmers oder für Hotels oder Restaurants eignet. Mit ihr erzeugt man eine sehr glatte und glänzende Oberfläche, wobei die Optik ja nach Betrachtungswinkel des Beobachtenden, dem einfallenden Licht und der Lichtintensität leicht variieren kann. Weiterhin können Sie die Oberfläche durch den Einsatz unterschiedlicher Werkzeuge (Venezianerkelle, Spachtellänge, Spachtelgröße) individualisieren. Der Effekt entsteht durch mehrmaliges Überziehen der Wand- oder Deckenfläche mit der jeweiligen feinen Spezialspachtelmasse von gleicher Struktur und darauffolgendem Aufpolieren. Da diese Technik recht aufwendig ist, ist sie nur sehr geübten Hobbyhandwerkern zu empfehlen, die bereits viel Erfahrung mit Spachteltechniken besitzen. Ein Malerprofi nimmt für diese Arbeit

Modellierputztechnik

Etwas rustikaler geht es bei der so genannten Modellierputztechnik zu. Hierzu wird dekorativer Spachtel bewusst ungleichmäßig aufgetragen und im Anschluss mit einer feinen Lasur überzogen, wodurch sehr ursprünglich wirkende Oberflächen entstehen.

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Zurückhaltende Spachteltechnik mit Grundputz

Wenn die Oberfläche zwar glatt aber der handwerkliche Charakter der Arbeiten deutlich erkennbar sein soll, reicht es häufig aus, den Untergrund etwas zu strukturieren. Zahlreiche Hersteller haben bereits auf die steigende Nachfrage nach dieser Spachteloptik mit mehreren groben Grundputzen reagiert. Alternativ kann die erste Schicht auch bewusst mit Riefen und Graten durchsetzt werden, um diese ursprüngliche Optik trotz glattger Wände zu erzeugen.

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Besonders auf den griechischen Kykladen wird heute häufig zu Tadelakt gegriffen.

Tadelakt

Eine besonders schöne und natürliche Spachteltechnik ist Tadelakt, ein ursprünglich aus Marokko stammender Kalkputz. Die Besonderheit: Beim Auftragen wird die Oberfläche mit mittelgroßen Steinchen und unter Hinzunahme von Olivenölseife aufwendig aufpoliert. Durch diese besondere und alte Technik wird die Oberfläche nie vollständig glatt, sondern weist die typischen dekorativen Dellen auf. Gleichzeitig sorgt die Olivenölseife dafür, dass die Oberfläche samtig glänzt und wasserundurchlässig wird. Dadurch kann Tadelakt sehr gut in Bädern oder Küchen angewandt werden, wie es beispielsweise heutzutage in Marokko oder auch Griechenland gemacht wird. Sie vermuten es wahrscheinlich schon. Tadelakt gehört zur Gruppe der anspruchsvollen und zeitaufwendigen Spachteltechniken. Ein versierter Malerprofi schafft in der Stunde circa 4 Quadratmeter Tadelakt zu spachteln.